Samira lebt in Uster und arbeitet als Kindergärtnerin. Schon seit ihrer Jugend engagiert sie sich freiwillig in Vereinen. Unterdessen ist sie seit zwei Jahren Freiwillige bei «Meet'n'Speak» vom Zürcher Roten Kreuz.
In diesem Programm verbringen Freiwillige Zeit mit jungen fremdsprachigen Menschen und üben mit ihnen ungezwungen die deutsche Sprache. Das Integrationsprogramm «Meet'n'Speak» gibt es in zwei Varianten: als Tandem oder Gruppen-Treff. Ein Tandem besteht aus einer jungen fremdsprachigen Person und einer freiwilligen Einzelperson oder Familie. In den Gruppen-Treffs betreuen mehrere Freiwillige eine Gruppe von fremdsprachigen Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in einem Gemeinschaftsraum.
«Es ist eine Bereicherung»
Samira war zu Beginn in einem Gruppen-Treff für Jugendliche in Winterthur tätig. Mittlerweile hat sie auf die andere Variante gewechselt und ist seit einem Jahr Teil eines Tandems, in dem sie einen 20-Jährigen aus Afghanistan unterstützt.
Das Engagement bedeutet Samira viel. «Es ist eine Bereicherung. Meine Rolle ist nicht primär diejenige einer Helferin. Vielmehr erlebe ich das Tandem als Horizonterweiterung, von der ich genauso profitiere wie der Jugendliche. Es ist eine Bereicherung, Gemeinschaft mit allen Menschen zu leben und die Unterschiede zu schätzen», erklärt sie. Die 27-Jährige erzählt, dass sie sich gezielt für einen Einsatz im Integrationsbereich entschieden hat, da sie wenig wusste über die Lebensrealität von Menschen, die neu in die Schweiz kommen.
Samira und ihr Tandempartner treffen sich in der Regel alle zwei Wochen zu einem Abendessen bei ihr zu Hause. Sie sprechen über alltägliche Themen, tauschen sich über ihr Leben aus. «Manchmal unterstütze ich ihn bei seinen Hausaufgaben, er absolviert gerade eine Integrationsvorlehre, und hin und wieder schaue ich mit ihm eine E-Mail an, die er nicht verstehen konnte.