Femmes-Tische

Gesprächsrunden in der Herkunftssprache

Damit Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund für sich und ihre Familie ein gutes Leben in der Schweiz aufbauen können, braucht es Austausch über Angebote, Systeme und bestehende Fragen. Genau dort setzt Femmes-Tische an.
Eine Gesprächsrunde von Femmes-Tische auf Deutsch im Museum Schaffen

Femmes-Tische bringt Frauen derselben Herkunftssprache zusammen. Die moderierten Gesprächsrunden fördern soziale Kontakte und den unkomplizierten Austausch über Alltagsfragen rund um die Themen Gesundheit, Familie und Integration und vernetzt Frauen mit Fachorganisationen und Angeboten.

Wie funktioniert das Programm «Femmes-Tische»? 

Eine Gastgeberin lädt fünf bis acht Frauen ein. Dies kann zu Hause bei einer Teilnehmerin, aber auch im Museum, in der Bibliothek oder auf dem Spielplatz sein. In diesem ungezwungenen Rahmen diskutieren die Teilnehmerinnen über verschiedene Themen und profitieren von den Erfahrungen der anderen. Geleitet wird die Gruppe von einer Moderatorin, die das Gespräch führt und die jeweilige Herkunftssprache spricht. Das Zürcher Rote Kreuz bietet Femmes-Tische in den Bezirken Affoltern a. A., Andelfingen, Dietikon, Horgen und Winterthur in 12 Sprachen an.

Aktuell finden Gesprächsrunden von Femmes-Tische zum Thema «Vereinbarkeit und Familie» im Museum Schaffen statt. Die Gesprächsrunden laufen wie gewohnt ab. Zusätzlich erhalten die Teilnehmenden kostenlosen Eintritt zu einer aktuellen Ausstellung. Die Ausstellung passt wunderbar zum Thema: «Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n)». Am Beispiel von Winterthur wird die Verbindung von Arbeit und Migration aufgezeigt.

Eine inspirierende Moderatorin

Letze Woche moderierte Violeta die Gesprächsrunde im Museum auf Deutsch. Seit 10 Jahren engagiert sie sich bei Femmes-Tische. Sie ist Moderatorin für albanische und deutsche Gesprächsrunden. «In Albanien war ich Sprachlehrerin auf dem Gymnasium, aber das Diplom wurde hier nicht anerkannt. Mein Ziel ist es, eines Tages auch in der Schweiz wieder in diesem Beruf zu arbeiten. Aktuell bin ich als Klassenassistenz in einer Primarschule angestellt.» 

Violeta ist zielstrebig, motiviert und hat Durchhaltevermögen. Sie bemüht sich sehr, ihre Ziele zu erreichen. Für die verheiratete Mutter ist Sprache wichtig. Deshalb hat sie von Anfang an unterschiedliche Möglichkeiten gesucht, um so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Sie arbeitete viel freiwillig und vernetzte sich in zahlreichen Vereinen. Eine Freundin aus einem albanischen Frauenverein erzählte ihr von Femmes-Tische. Daraufhin meldete sie sich als Moderatorin an. «Das war das Beste, das ich machen konnte. Durch den Austausch mit anderen Frauen konnte ich auch für mich selbst viel mitnehmen. Die Themen sind interessant und jede lernt etwas dazu. Es hat mir auch geholfen, schneller Deutsch zu lernen.» 

Während der Gesprächsrunde im Museum Schaffen merkt man, dass Violeta mit Leidenschaft dabei ist. Sie moderiert professionell: Lässt alle zu Wort kommen, gibt eigene Inputs und informiert über die Systeme in der Schweiz.

Wir helfen durch Femmes-Tische vielen Frauen und das freut mich immer sehr.
Violeta, Femmes-Tische-Moderatorin

Oft wissen die Frauen gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt. Deshalb ist es wichtig, ihnen das System zu erklären, an Fachstellen zu verweisen und sie mit anderen Frauen in Kontakt zu bringen, die in einer ähnlichen Situation sind und dieselbe Herkunftssprache haben. So können sie sich gegenseitig inspirieren und gemeinsam Wege finden, die Herausforderungen des neuen Alltags zu meistern. 

Wir suchen Moderatorinnen

Möchten Sie auch eine Gesprächsrunde für Frauen in Ihrer Herkunftssprache moderieren? Wir sind immer auf der Suche nach neuen Moderatorinnen! Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.